KEM 2020 in Germering (Erwachsene)

von Dieter Capek

 

Die Kreiseinzelmeisterschaft unseres Schachkreises Zugspitze fand dieses Jahr vom 3. bis 6. Januar in Germering statt. Sieben Partien waren über die vier Tage zu spielen (sehr anstrengend). Es war sehr angenehm für uns, dass Germering "um die Ecke" liegt.

 

Für die TuS Schachabteilung gingen (zusätzlich zu unseren Kids, siehe den Artikel von Edgar) diese neun Spieler an den Start: 

Meisterklasse 1: Tim Hashagen (Platz 13) und Stefan Waller (Platz 15)

Meisterklasse 2: Andreas Probst (Platz 9 und Thomas Hirn (Platz 28) 

Hauptturnier: Dieter Capek (Platz 11), Peter Kreutner (Platz 18), Jana Hirn (Platz 34), Udo Wernitz (Platz 32), Lisa Molitor (Platz 38)

 

Über die größten DWZ Zuwächse können sich Stefan, Tim und Jana freuen. Dieter führte das Hauptturnier nach zwei Tagen an, danach ging ihm die Kondition aus.

 

 

Hier der Link auf die Seite der Veranstaltung

 

Jeder der die KEM schon einmal mitgespielt hat, kennt die gefühlsmäßige Achterbahnfahrt, die ein solches Turnier auslöst. Hier die Reisen einiger Spieler:

 

Jana

Meine erste KEM und mein erster Gegner Peter (mit weiß), da wusste ich sofort was kommt: b4; ich hab mich tapfer 3 Stunden lang gegen Peter gewehrt und hab es ihm nicht leicht gemacht (glaub ich zumindest), hat aber leider nichts geholfen und ich hab verloren. 

Meine 2. Partie gegen Udo, auch "The Snake" genannt, ist dann doch wesentlich besser gelaufen und Udo hat nach dem 19. Zug aufgeben, er hatte leider nicht mehr viel Möglichkeiten dem drohenden Matt zu entgehen. Tommy hat mich danach Mungo genannt, die Schlangenbezwingerin 😃. (Anmerkung: Mungos sind legendär, wenn es um die Bekämpfung von Schlangen geht: In der Literatur wurde schon häufig von Kämpfen zwischen Schlangen und Mungos berichtet, die in aller Regel zugusten der Mungos ausgehen!)

Runde 3 musste ich leider nach dem 33. Zug aufgeben. 

Die 4. Partie lief wieder besser und ich habe mich mit meinem Gegner (DWZ 1344) auf ein Remis geeinigt.

Runde 5 und 6 leider verloren. Die letzte Partie war gegen unser „Kücken“ Lisa, wie Edgar sie nennt, sie hat mir den Sieg nicht leicht gemacht, nach dem 64. Zug musste sie aufgegeben.

Ich denke mit Lisa haben wir eine gute Nachwuchsspielerin im Verein, die trotz Niederlagen die Lust und den Spaß am Schach nicht verliert! Mit den 2,5 Punkten am Schluss konnte ich zumindest meine DWZ um 22 Punkte verbessern.

 

Jana über Thomas

Tommy hatte 3 x die längste Partie der jeweiligen Runde und ist ebenso mit 2,5 Punkten aus dem Turnier gegangen. Tommy war nicht zufrieden mit seinen Ergebnissen und hofft bei der nächsten KEM seine vorhandenen Möglichkeiten in den Partien besser durchsetzen zu können.

 

Dieter (Spielername "der Pirat")

Runde 1 gegen Udo ("the Snake"). Eine schreckliche Partie. Udo hat mich fest im Würgegriff und fast matt. Nur ich verbrauche Bedenkzeit, Udo gewinnt noch was dazu ("gegen Dieter kann ich alles spielen"). Zum Glück macht er ein paar dicke Fehler. Plötzlich habe ich die Qualität mehr und kann reihenweise Bauern am Damenflügel einsammeln. Spieldauer 2,5 Stunden, ich bin müde und habe schlecht geschlafen, gewinne aber.

Runde 2 spiele ich gegen Herrn Feiglbinder (sehr sympathisch). Nach einem Abtausch kann ich in seine Stellung eindringen und zum Glück passiert ihm in der Abwehr ein dicker Fehler. Mit 2:0 Punkten ist der erste Tag top gelaufen.

Runde 3 spiele ich gegen Michael Schmitt, den späteren HT Zweiten. Ich verliere einen eingeschlossenen Springer. Diese Figur hole ich mir zurück, aber auf Kosten einer unangenehmen Fesselung. Wir einigen uns auf Remis, zu Hause gibt mir Stockfish +2,6.

Runde 4 spiele ich gegen eine Dame (wir sind uns nicht sympathisch, was befreiend wirkt). Die Stellung ist geschlossen und meine Figuren stehen immer schlechter. Um Zug 20 geht die Abtauscherei los und ich werde alle mein schlechten Figuren los! Ich gewinne auch noch einen Bauern: Alles wird gut. Den Angriff auf meinen f7 löse ich durch Abtausch auf. Beim Nachzählen stelle ich fest, dass ich ZWEI Bauern mehr habe (c und d). Es sind auch noch verbunden Freibauern! Also ist klar, wie gewonnen wird. 

Die HT Tabelle sieht nach zwei Tagen super aus, ich führe mit 3,5 aus 4 Punkten! Leider war das auch der letzte Sieg.

Runde 5 spiele ich gegen den späteren HT Turniersieger. Er erarbeitet sich leichte Vorteile, lehnt mein Remisangebot ab, baut die Vorteile aus und gewinnt. Was soll man auch machen, wenn jemand wirklich gut spielt?

Runde 6 spiele ich gegen einen 13 Jahre alten Jungen. Was soll man sagen: kein Respekt vor dem Alter! Ich habe die Qualität mehr und die bessere Bauernstellung und er erzwingt Remis durch Zugwiederholung. Respekt Jakob, toll gespielt.

Runde 7 spiele ich gegen Jakob Shub (sehr sympathisch). Ich kann einen Springer sehr aggressiv in seiner Stellung platzieren. Jakob ist in Zeitnot, ich lehne ein Remisangebot ab (ich will unbedingt gewinnen). Durch ein überflüssiges Manöver verliere ich vier Züge, was Jakob zu einem entscheidenden Angriff auf meine Rochadestellung nutzt. Ich versäume, Gegenspiel aufzubauen und verliere.

Zustand nach KEM: völlig erschöpft

 

Die Fotos zeigen den Turniersaal, Tim, Dieter und Jana

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Edgar Kerseböhmer (Samstag, 11 Januar 2020 05:30)

    Respekt, endlich mal ein toller Bericht bei den Erwachsenen. Danke an alle Mitwirkenden.
    Weiter so!!!

  • #2

    Tommy (Sonntag, 12 Januar 2020 18:16)

    Vielen Dank an Dieter und Jana für die ausführliche und interessante Berichterstattung,
    Die nächste KEM wartet auf uns�

  • #3

    Hajo Hecht (Dienstag, 14 Januar 2020 21:35)

    Die KEM, so auch die in Germering, ist immer einen Besuch wert, nicht nur für Spieler, sondern auch für Kiebitze - ich war so einer am dritten Tag. Die Atmosphäre empfand ich als geglückte Mischung zwischen angenehm und Spannung. Tim und Stefan haben gezeigt, daß sie in der M1 mithalten können. Weiter so!
    Und die netten Spielberichte zeigten auf, daß es auch "locker vom Hocker" gehen kann.